Friesenheim fordert Frieden für die Ukraine
von Walter Holtfoth Text und Bilder
Nehmt diese Botschaft des Dalai Lama und tragt sie hinaus in die Welt!
"Wir fordern einen sofortige Waffenstillstand und den Rückzug aller russischen Militäreinheiten aus der Ukraine, sowie alle nur denkbaren Bemühungen um einen Dialog, der diese Katastrophe noch verhindern könnte."
Initiator Martin Groß richtet sein Grußwort an die gut und gerne 200 Anwesenden. Er betonte das "Wir" und benannte dieses Wir mit den Namen aller Helfer und Unterstützer, die für den Frieden und für geflüchtete Menschen auch in Friesenheim Großes leisten.
Groß verwies auch auf das globale Kriegsgeschehen überall auf diesem Planeten, zog Parallelen zum kriegerischen Auseinandersetzungen im Jemen, Syrien, Afghanistan und benannte die Folgen und Flüchtlingsströme unserer Zeit.
Als Mitglied der Albert Schweizer Stiftung lagen ihm auch die Ziele und das Wirken des Gründers am Herzen. "In Lambarene gibt es keinen Krieg, keinen Hass und keine Gewalt," so Groß.
Bürgermeister Erik Weide erwähnte in seinem Grußwort die vielen Helfer in Friesenheim. er benannte Familien mit Namen und bedankte sich auch bei vielen Firmen, die großartige Hilfe zukommen lassen. Der Krieg, so wie wir ihn jeden Tag verfolgen können, sei inakzeptabel und grausam. Seit Jahren gäbe es Krieg und Flüchtlinge "und jetzt ist er vor unserer Haustüre." Weide vergaß nicht zu erwähnen, dass die mutigen Männer in der Ukraine auch unsere Werte verteidigen würden.
Umrahmt wurden die Ansprachen mit musikalischen Beiträgen des Bläserensembles des ev. Posaunenchores unter der Leitung von Michael Fünfgeld, und dem Albhornensemble von Franz Schüssele. Die Darbietungen erfüllten den Platz zwischen weltlicher und kirchlicher Gemeinde mit einer sehr würdigen Atmosphäre.
Eberhard Braun stellte die Arbeit des Solidaritätswerkes Friesenheim vor und bedankte sich für das große Engagement der Unterstützer und Mitglieder seit vielen Jahren.
Спасиба - spasyba
Immer wieder spasyba war zu vernehmen, ein Ausdruck des Dankes zweier Ukrainischer Frauen, Julia und Tatjana, die mit ihren Worten ihren Dank an Friesenheim und die Friesenheimer zum Ausdruck brachten, wie sehr sie glücklich seien dem Wahnsinn zuhause entkommen zu sein. In Gedanken bei allen Familienmitgliedern, die immer noch zuhause durch die Hölle gehen müssen.
"Ich atme immer in mit zwei Atemzügen, ganz bewusst. Mit dem ersten Atemzug bin ich hier bei ihnen in Friesenheim, mit dem zweiten bin ich immer in meiner Heimat, bei meinen Freunden, meiner Familie." Der Moment der über die Kundgebung den Mantel der Rührung und des Schmerzes gleichzeitig legte: "Ich verstehe leider die Worte nicht, die hier heute gesprochen werden, aber ich sehe in ihren Augen dieses Leuchten, diese Herzlichkeit." und immer wieder Спасиба - spasyba.
Frieden Schaffen ohne Waffen, dieses alte Motto der Friedensbewegung in den 80er Jahren machte sich Dr. Stefan Walther vom Liebfrauenhof, Aktion Friedenswege Offenburg zum Motto. Es müsse der Dialog ohne Waffen die Möglichkeit für einen andauernden Frieden schaffen.
Charlotte Schubnell war die symbolische Wirkung der Kundgebung über Friesenheim hinaus bewusst. Sie stellte klar dass die Gemeinsamkeit zwischen politischer Gemeinde und allen kirchlichen Gemeinden von großer Bedeutung sei.
Zusammen mit Stefan Walther trug sie trug sie den offenen Brief des Dalai Lama gegen Krieg und Atomwaffen vor. Der Dalai Lama hat diesen eindringlichen Apell gemeinsam mit Friedensnobelpreisträger*innen und Bürgern aus der ganzen Welt verfasst.
Charlotte Schubnell und Stefan Walther verlasen wechselseitig die Auszüge:
Wir lehnen Krieg und Atomwaffen ab. Wir rufen unsere Mitmenschen in aller Welt auf, sich uns anzuschließen und unseren Planeten, unser aller Zuhause, vor denjenigen zu schützen, die ihn zerstören wollen.
Die Invasion der Ukraine ist für die Menschen des Landes zur humanitären Katastrophe geworden. Die ganze Welt sieht sich nun mit der größten Gefahr unserer Geschichte konfrontiert – einem großflächigen Atomkrieg, der unsere Zivilisation zerstören und auf der ganzen Welt enorme ökologische Schäden anrichten könnte.
Wir fordern einen sofortige Waffenstillstand und den Rückzug aller russischen Militäreinheiten aus der Ukraine, sowie alle nur denkbaren Bemühungen um einen Dialog, der diese Katastrophe noch verhindern könnte.
Wir fordern Russland und die NATO auf, den Gebrauch von Atomwaffen in diesem Konflikt ausdrücklich abzulehnen und wir rufen alle Länder dazu auf, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterstützen, um sicherzugehen, dass sich dieser Moment der atomaren Gefahr nie wiederholen wird.
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