Die Sache mit Botanika und Johanns Mädels
Von Walter Holtfoth Text & BIlder
Kolumne am Sams(sonn)tag nach einer wahren Begebenheit
Es ist ein warmer Sonntag im kleinen Park gegenüber dem Seniorenheim in der Tavauxstraße in Friesenheim.
Die ehrenamtliche Kraft des Hauses ist unterwegs, vor sich ein Rollstuhl mit einem beeinträchtigten Mann, den ich zwischen vierzig und fuffzig schätze. Sie ist sichtlich bemüht und hantiert heftig am Handy, die Finger streichen ungeduldig über das Display.
Unverhofft kommt manchmal
Ein Strahlen im Gesicht als sie mich mit meinem vierbeinigen Trainingspartner entdeckt. Jetzt kommt genau der Richtige ruft sie strahlend in meine Richtung.
"sagt ihnen Botanika irgend was?" Verdutzt bleib ich stehen und lass meinen Blick durch den Park schweifen. Botanika, nein ich muss bedauern. "Tut mir leid," beim Wegdrehen erkenne ich eine leichte Enttäuschung: "Schad!" Der Mann im Rollstuhl hat große Schwierigkeiten zu sprechen aber er schmunzelt irgendwie.
Bei seinen Worten muss genau hingehört werden. Ich er kenne aber an seinem Lächeln, dass er sich über unsere Wortfindungen amüsiert. Seine Begleiterin will nicht aufgeben und bittet ihn einen weiteren Wunsch zu äußern. Jetzt hat sie es verstanden und fragt mich Stolz nach Johanns Mädels. Meine musikaffine Seite im Gehirn fängt an zu rotieren und ich spüre wie sich die Synapsen zusammenfinden.
Das Lächeln des jungen Mannes im Rollstuhl bei Johanns Mädeln, löste dann auch ein Lachen bei mir aus.
Er fragte nach Rockgeschichte vom Allerfeinsten. Seine Johanns Mädels waren niemand anderes als Iron Maiden und wie mit einem Blitz geschossen war dann auch die Erklärung für Botanika vor meinen Augen.
Ich lasse Euch, meine lieben Leserinnen und Leser, dieses Antwort als Rätsel hier stehen.
Die Ehrenamtliche Mitarbeiterin hat auf ihrem Smartphon alles gefunden und es schäpperte verwegen laut.
"Des isch jetzt nit minni Musik, aber gucke Sie mol wie er sich freut."
Was gibt´s schöneres in dieser Zeit voller Missgunst und Angst.
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