Testpremiere in der Sternenberghalle ein voller Erfolg.
von Walter Holtfoth Text & Bild veröffentlicht in der Badischen Zeitung v. 22.03.21
31 getestete Personen, ein emotionaler Bürgermeister und ein positives Ergebnis.
Samstag kurz vor 8:00 Uhr, ein frischer Morgen in Friesenheim und dennoch, bereits vor Öffnung der Türen stehen Menschen vor dem Eingang. Drinnen
sieben Mitarbeiterinnen, die alles vorbereitet haben. Ihre Kleidung: Schutzanzüge, Masken und Kunststoffvisiere. Die Regie führt Mareike Volk. Erik Weides Vorzimmerdame kümmert sich um die
komplette Organisation und den reibungslosen Ablauf. Der Bürgermeister ist anwesend, um sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. „Wir hätten auch aufgemacht, wenn noch niemand gekommen
wäre.“
Test sind auch aktive Wirtschaftsförderung
Erik Weide sieht das Angebot der Verwaltung als wichtigen Eckpfeiler in der Versorgung der Gemeinde. Ausschlaggebend für das kommunale Testzentrum war
die Bitte der Apotheker Familie Bähr um Unterstützung, weil das Aufkommen ständig größer geworden ist. Die Alemannen Apotheke, die Ärzte mit dem Testzentrum in Oberweier und nun die
Sternenberghalle sorgen dafür, dass sich alle Einwohner kostenlos testen lassen können. Doris Reinhardt hat federführend die Ausbildung des Personals übernommen. „Der Einsatz der Menschen ist
enorm, viele wollten ehrenamtlich mitwirken. Wir vergüten die Arbeit mit Aufwandspauschalen im Minijob Bereich,“ so der Bürgermeister. Weide, der 4.500 Tests vorrätig hat, legt großen Wert auf
die Feststellung, dass die Tests bald helfen werden, wieder ein normales Leben zu führen. „Da müssen wir hinkommen, wir werden mit dem Virus noch lange leben müssen. Es kann ja nicht angehen,
dass wir alle nicht mehr aus unseren vier Wänden heraus gehen können.“ Testen, Impfen, Luca App seien Wege in die Normalität. Bald werden auch Selbsttests, vor allem an Schulen zum Einsatz
kommen.
Unmut des Bürgermeisters ist offensichtlich
Erik Weide macht seinen Unmut zur jetzigen Situation Luft, betont dass es absolut lobenswert ist, wie sich alle an der Basis einsetzen, wie Dinge immer
wieder von Unten angestoßen werden und dann von der großen Politik doch verhindert werden. „Ich habe da absolut kein Verständnis mehr und für viele Menschen ist das nicht mehr motivierend.“ Die
Gemeinden und der Kreis leisten aus seiner Sicht hervorragende Arbeit. „Dann werden wir nach Gutsherrenart wieder zurückgepfiffen, das darf nicht passieren.“ Während des Gespräches ist zu
beobachten, dass die Aktion von den Friesenheimern gerne angenommen wird. „Ich fühl mich für eine Weile sicherer.“ „Eine wichtige Sache.“ Stimmen im Vorbeigehen. Andreas Bix kommt aus Oberweier
vorbei, um sich dem Stäbchen Test zu unterziehen. Nach seinen Eindrücken befragt kommt die Antwort spontan: „Hervorragend, vor allem schnell unkompliziert und einfach schön, dass sich Menschen
dafür bereit erklären dies anzubieten. Ist keine Selbstverständlichkeit.“
Der letzte Test ist positiv
Bis jetzt ist geplant, die Sternenberghalle an zwei Tagen in der Woche, jeweils Freitag und Samstag für Tests zu öffnen. Um Schülern und der
arbeitenden Bevölkerung zu ermöglichen vor Schul- oder Arbeitsbeginn teilzunehmen, wird am Freitag in der Zeit von 6 Uhr früh bis 8 Uhr geöffnet sein. Samstags von 8 bis 10 Uhr. Die Verwaltung
denkt auch darüber nach, je nach Bedarf die Öffnungstage auszuweiten, so der Bürgermeister. Nach zwei Stunden ist dann um 10 Uhr Feierabend an diesem Samstagvormittag. Das Team ist zufrieden und
freut sich über diese Erfahrung und das viel geäußerte Lob, sowohl vom Rathauschef, als auch von den Teilnehmern. Ein Erfolg war ein positives Ergebnis beim letzten Test. Etwas mulmig habe
sie sich gefühlt, als sich der Streifen veränderte betonte Astrid Gutekunst. „Aber wir sind ja gut geschützt.“ Die positiv getestete Person wird nun in Quarantäne verbleiben und weitere strikte
Maßnahmen über sich ergehen lassen müssen.