Bei Wind und Wetter auf den beinen - Friesenheims aktivisten
Ob Harald Wendle, Bild links, bereits eine Flasche Sekt aufgemacht hat, ist uns nicht bekannt. Grund dafür hat er allemal.
von Walter Holtfoth Text und Foto ( Bild oben Gemeinde Friesenheim )
Er war es letztendlich, der erstmals in einer Frageviertelstunde beim Friesenheimer Gemeinderat, den Ball ins rollen gebracht hat. ( Foto links ) Energisch forderte er dort bereits die Verwaltung auf, tätig zu werden, damit der gestrichene 7:03er Zughalt wieder hergestellt werden kann.
Der rollende Ball erreicht Erik Weide
Nun ist es also passiert und auch Bürgermeister Erik Weide hat seinen Beitrag zum Erfolg geleistet.
Letztendlich waren es aber Wendles Bemühungen, die seiner Unterstützer, seine Unterschriftenliste und seine permanente Art des Nachfassens, die anscheinend bei allen Verantwortlichen den Umdenkprozess eingeleitet haben.
Wir wollen die ganze Torte zurück !
Für Wendle ist es allerdings nur ein Teilerfolg, wie aus der Presserklärung der Gemeinde von Heute deutlich hervorgeht.
Er will nicht nur eine Kirsche, die Pendler wollen den ganzen Kuchen steht da. Harald Wendles Engagement hat größten Respekt von uns Allen verdient. Hut Ab!
Hier die Pressemitteilung der Gemeinde Friesenheim im vollen Wortlaut:
"7:03 - Uhr - Zug hält wieder in Friesenheim
Seit Montag, 14.12.2020 hält der Zug um 7:03 Uhr wieder in Friesenheim. Der Zug wurde zur Jahresmitte vom Verkehrsministerium langfristig gestrichen und war auch in künftigen Fahrplänen nicht mehr enthalten.
Viele Bürgerinnen und Bürger waren von diesem Zugausfall massiv betroffen, weil er für Pendler das Verkehrsmittel zur Schule oder zur Arbeit war. Einer von ihnen war Harald Wendle, der eine Bürgerinitiative startete, eine Unterschriftenaktion ins Leben rief, mit Presseberichten, E - Mails sowie Flugblättern am Bahnhof kontinuierlich Aufmerksamkeit erzeugte und mitverantwortlich für den Erfolg ist.
Der Bürgermeister und die Stellschrauben
Auch Bürgermeister Erik Weide drehte an den politischen Stellschrauben. In Videokonferenzen und Präsenzsitzungen mit Vertretern des Verkehrsministeriums sowie Vertretern der Nahverkehrsgesellschaft Baden – Württemberg kämpfte er um die entfallenen Zughalte für die Gemeinde Friesenheim. Der Zughalt um 7:03 Uhr ab dem 14.12.2020 ist ein erster Erfolg.
Insgesamt wurden zum Fahrplanwechsel im Juni 10 Zugverbindungen gestrichen. Dies führt teilweise dazu, dass der Halbstundentakt nicht mehr gewährleistet ist. Im Gegenzug hat Friesenheim zusätzliche Zughalte bekommen, allerdings außerhalb der Hauptverkehrszeiten.
Aus diesem Grund möchte sich die Gemeinde Friesenheim gemeinsam mit Harald Wendle und weiteren engagierten Bürgerinnen und Bürgern weiter dafür einsetzen, Zughalte zurück zu fordern. Im Frühjahr 2021 wird es ein erneutes Zusammentreffen mit dem Verkehrsministerium und der Nahverkehrsgesellschaft Baden - Württemberg geben.
Erneutes Treffen im Frühjahr 2021
Bürgermeister Erik Weide freut sich, dass der 7:03 - Uh r - Zug zurückgewonnen werden konnte: „Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den für die Pendlerinnen und Pendler aus Friesenheim wichtigen Zughalt um 7:03 Uhr wiederherzustellen. Für den Erfolg bedanke ich mich beim Verkehrsministerium und der Nahverkehrsgesellschaft Baden – Württemberg für Ihre Bereitschaft und das Verständnis, ganz besonders aber bei Harald Wendle, der mit seinem Verhalten unter Beweis gestellt hat, was man durch Bürgerengagement alles erreichen kann.
Ich bedanke mich auch bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in dieser Angelegenheit an mich gewendet haben, für den offenen Austausch und die richtungsweisenden Argumente.“
Für Harald Wendle ist das Ziel noch nicht erreicht: „Mit dem 7- Uhr – Zug hat man uns erst die Kirsche zurückgegeben. Wir fordern aber die Rückgabe der ganzen Torte“, so Wendle auf seinem Flugblatt. Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung wolle man den Weg weitergehen."