Wenn die Felder dampfen – es kommt wieder ein Sommer!
Ich habe neulich meine Kolumnen aus Anzeiger Zeiten mal wieder nachgelesen. Und spontan den Entschluss gefasst, einmal die Woche, Samstag sinnvolles oder sinnfreies hier zu veröffentlichen.
Von Walter Holtfoth Text & Bilder
Meine bessere Hälfte betont, es sei halt Novemberstimmung :-)
Die Krähen auf den Feldern vor meinem Bürofenster hatten es heute schon frühmorgens eilig. Eine ganze Heerschar von ihnen suchte wohl nach dem, was auf dem längst vergrabenen Maisfeld übriggeblieben ist. Eilig unterdessen auch, weil sich schwerer grauer Nebel senkt und mehr und mehr über den Boden zu tanzen beginnt.
Ist es nicht gerade ein paar Tage her, an denen glutrote Sonnenuntergänge meinen Abendblick erfreuten? Inzwischen geht der goldene Ball immer noch unter, aus dem warmen Glutrot wird jedoch mehr und mehr ein Blau. Ein Blau wiederum, dass durchaus eine faszinierende Kühle ausstrahlt. Nichts ungewöhnliches mehr in diesen Novembertagen.
Es ist eine Zwischenzeit, eingeläutet eben durch diese Nebelschwaden über den umgepflügten und glatt gerechten Feldern. Während der nahende Winter schon ab und zu unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht, überlege ich mir, wie er wohl sein wird, der kommende Frühling. Wie sieht es dann vor meinem Fenster aus, wenn der Bauer im Märzen sein Rösslein einspannt.
Noch aber ist es nicht so weit und zuvor nimmt sich die dunkle Jahreszeit ihr Recht. Heimelige Stunden wünsche ich uns allen, sei es am offenen Kamin oder einfach nur auf der in Decken gekleideten Couch vor der Heizung. Irgendwann kommt er dann wieder, der Sommer auf den es sich zu freuen lohnt.