Die Beschulung ab dem kommendem Montag ist eine Mammut Aufgabe für alle Beteiligten.
Text & Fotos Walter Holtfoth
Angelika Philipzen sitzt mir im Gespräch gegenüber, der Blick der Schulleiterin der Friesenheimer Realschule und Werkrealschule ist auf das Leitbild ihrer Schule an der Wand des Büros gerichtet. „Alles das findet im Moment nicht statt.“
Die Stimme ist ernst, der Gesichtsausdruck wirkt traurig und es ist zu spüren, hier brennt jemand für seine Aufgabe.
Beschulung, was für ein Wortgebilde. Auch wenn ihr der Ausdruck nicht gefällt, muss sie eingestehen, dass sie im Moment nichts anderes anbieten kann als die pure Vermittlung des wichtigen Lehrstoffes.
Es gibt dieses Jahr keinen Zirkus, kein Konzert, kein Klassenfest, Theater, oder gar einen Schüleraustausch mit England und Frankreich, alles Dinge die das Angebot ihrer Schule so wertvoll macht.
Die Kinder brauchen die Schule, viele freuen sich darauf, dass es wieder los geht.
Wichtig sei jetzt die Kinder wieder in die Schule zurück zu holen, damit sie wieder diese wichtigen Kontakte und Beziehungen pflegen und Gemeinschaft leben können. „Wir haben zwar in all den vergangenen Wochen einen ausgeklügelten, neudeutsch „Homeschooling“ Plan angewendet aber nicht wirklich alle erreicht, manche sogar richtig verloren.“ Diese Fälle wurden inzwischen erfolgreich in die Notbetreuung, also vor Ort eingebunden.
Der Plan für den Fernunterricht der Klassenstufen fünf bis acht sah vor, dass ein regelmäßiger Kontakt zu den Schülern, mit den gängigen Instrumenten wie per Telefon, oder Video Konferenzen mittels den Systemangeboten von etwa Zoom, Skype etca. stattfindet. Hier muss jedoch, so Philipzen, darauf Rücksicht genommen werden, dass in der Schule zwar alle Endgeräte vorhanden , aber nicht alle Kinder zu Hause mit einem notwendigen Tablett oder Laptop ausgerüstet sind. Nicht auszudenken seien auch die Erlebnisse mancher Kinder in Bezug auf häusliche Gewalt. Dies sei leider kein medial aufgebauschtes Gespenst sondern Realität.
Jetzt der Neubeginn, der Wiedereinstieg.
Ab der kommenden Woche werden nun die Jahrgangsstufen fünf bis acht, nach der langen Pause seit März, wieder in den Schulbetrieb eingegliedert. Minutiös wurden hier in einer großartigen Teamleistung, so die Schulleiterin, Pläne ausgearbeitet, welche die Auflagen seitens der Schulbehörde genauso erfüllen, wie es auch der Ablauf an der Schule selbst zulässt. „Zu erwähnen hierbei die Kollegen Sandra Loritz, Rolf Armbruster und Schulsekretärin Erika Schuler die gemeinsam mit dem Hausmeister-Team um Jürgen Schuler ( Realschule, Werkrealschule) und Patrick Edte (Grundschule) einen wirkungsvollen Zeitplan aufgestellt haben. Sie alle haben mich großartig unterstützt.“
Der Unterricht beginnt für alle Zeitversetzt und räumlich getrennt, um zu vermeiden, dass sich zu viele Schüler begegnen und sich die Hygienerichtlinien nicht einhalten lassen. Zeitlich und räumlich getrennt finden auch die großen Pausen statt.
Der Friesenheimer Weg gewährleistet auch den großen Vorteil, dass alle Schüler in der Woche vor Ort sind und nicht, wie mancherorten, jeweils nur drei Tage im Gebäude unterrichtet werden können. Zu Nutze kam dem Planungsteam, dass die Klassenstufe 10 die schriftlichen Prüfungen bereits hinter sich hat und sich zuhause auf die mündlichen Abschlüsse vorbereiten kann.
Auch das Unterrichtsende ist zeitversetzt geplant. So ist gewährleistet, dass nicht zu viele Schüler gleichzeitig den nach Hause Weg antreten und tatsächlich nur auswärtige Kinder am Busparkplatz zusammen kommen.
Wer Wann Wo ?
Minutiös erarbeiteter Stunden- und Pausenplan.